Fakten zur deutschen Außenwirtschaft
Nach einem schwachen Jahresende 2016 stiegen unsere Ausfuhren im Januar 2017 auf 98,9 Mrd. Euro, d.h. 11,8 % Zuwachs gegenüber Januar 2016. Die Außenhandelsbilanz zeigte in diesem Monat einen Überschuss von 14,8 Mrd. Euro. Bemerkenswert ist, dass der Export in Drittländer dabei am stärksten anstieg, nämlich um 17,7 %.
Ein Blick auf das Jahr 2016 und hier speziell auf die USA: Sie kauften zwar weniger als 2015 waren aber immer noch unserer größter Exportmarkt mit insgesamt 107 Mrd. Euro, was ca. 10 % unserer Ausfuhren darstellt – davon entfielen 29,5 Mrd. Euro auf die Autoindustrie (deren größter Markt), gefolgt von Maschinenbau und Pharmaindustrie. China löste zwar die USA im Handelsvolumen (d.h. Export + Import) als die Nummer 1 ab, bezog aber nur 76 Mrd. Euro Waren aus Deutschland, exportierte jedoch 93,8 Mrd. Euro zu uns. Aus den USA dagegen importierten wir lediglich 59 Mrd. Euro in 2015. Kurzum: wir exportieren immer noch 30 Mrd. mehr in die USA wie nach China.
Aber:...
Wirtschaftspolitische Verlautbarungen von Präsident Trump und aus seiner Administration lenken den Blick auf unseren Handelsüberschuss mit USA von ca. 49 Mrd. Euro, auf die Differenz in der Exportquote (d.h. Anteil am BIP): Deutschland 47 %, USA 13 %, und auf den Leistungsbilanzüberschuss in Deutschland von ca. 300 Mrd. Dollar (= 8,6% des BIP in 2016), während die USA 2015 einen negativen Saldo von 460 Mrd. Dollar aufwiesen (= - 2,6% des BIP).
Wie sich das Verhältnis zwischen dem Exportweltmeister und dem Importweltmeister entwickelt, bleibt abzuwarten. Vielleicht bringt die Reise von Bundeskanzlerin Merkel mit Vertretern der deutschen Wirtschaft (u.a. Herren Kaeser von Siemens, Reithofer von BMW) etwas mehr Klarheit.